
Entsiegelung und Barrierefreiheit
Kompetenzzentrum leitet Workshop beim Bundesweiten Umwelt- und Verkehrskongress
Gemeinsam cool bleiben – Auf dem Weg zum urbanen Wohlfühlklima. So lautete der Titel des 25. Bundesweiten Umwelt- und Verkehrskongresses. Dieser fand vom 28. bis 30. März 2025 in Karlsruhe statt. Unsere Kolleg*innen Joachim Becker, Verkehrs- und Freiraumplanung, sowie Sylvia Pille-Steppat, Quartiersentwicklung, waren angefragt worden, am Sonntag den 30. März eine Arbeitsgruppe zu leiten. Unter der Überschrift „Was bedeutet die Entsiegelung unserer Städte für die Barrierefreiheit?“ arbeiteten sie drei Stunden mit den rund 30 Teilnehmenden. Unterstützt wurden sie dabei von Jochen Eckart, Professor für Verkehrsökologie an der Hochschule Karlsruhe (Moderation) und Gerald Fröbe vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband, der die Perspektive blinder und Sehbehinderter Menschen fokussierte.
Im Workshop ging es um Fragen wie: Wieviel versiegelte Wegefläche muss sein? Worauf muss man bei wassergebundenen Oberflächen achten? Welche Alternativen gibt es zu voll versiegelten Flächen im Hinblick auf Barrierefreiheit? Wie können Retentionsflächen barrierefrei gestaltet werden? Wo gibt es mögliche Synergieeffekte zwischen BGS-Elementen und Barrierefreiheit? Wie können Belange der Verkehrssicherheit berücksichtigt werden? Wie kann im Planungsprozess die Barrierefreiheit angesichts der neuen und dringenden Fragestellungen eines klimaresilienten Städtebaus nachhaltig gesichert werden?
In ihren Inputs zu Beginn machten unsere Kolleg*innen deutlich, dass Barrierefreiheit und Entsiegelungsmaßnahmen gewinnbringend ineinandergreifen können, um lebenswerte Straßenräume zu gestalten. Sie stellten dabei heraus, dass es wichtig ist, nicht ein Planungsziel dogmatisch über alle anderen zu stellen. Vielmehr sollten Synergieeffekte bedacht und genutzt werden und die unterschiedlichen Bedarfe und Ansprüche berücksichtigt werden, um ein gelungenes Gesamtkonzept zu entwickeln. Hier konnten Joachim Becker und Sylvia Pille-Steppat auch ihre Erfahrungen aus der Mitarbeit am Projekt „BlueGreenStreets“einbringen. Außerdem zeigten sie an konkreten Beispielen auf, worauf bei der Entsiegelung von Flächen zu achten ist, damit die barrierefreie Nutzbarkeit gewährleistet ist.
Die anschließende Arbeitsphase war von intensiven Diskussionen geprägt. Die Teilnehmenden kamen aus Wissenschaft, Verwaltung, Planung, Naturschutz bzw. waren Aktivisten aus den Bereichen verkehrswende und Fußverkehr. Viele Teilnehmende fragten nach konkreten Umsetzungsideen und generellen Lösungen bzw. Empfehlungen. Hier kamen die Toolboxen von BlueGreenStreets zur Sprache. Hierbei muss bedacht werden, dass der Einsatz sehr stark von örtlichen Begebenheiten abhängig ist. Zudem müssen Betroffene in den Planungsprozess einbezogen werden. Aus dem Workshop entstand der Wunsch, konkret Informationen und Besichtigungen zu unterschiedlichen (Wege-)Oberflächen zu erhalten. Fazit der Kolleg*innen: Es war eine gelungene Veranstaltung mit interessierten Teilnehmenden und lebhaftem Austausch!
Denjenigen, die sich für weiterführende Informationen und konkrete Beispiele interessieren, stellen wir hier eine zusammengefasste Version von Sylvia Pille-Steppats Inputpräsentation zur Verfügung:
Präsentation Entsiegelung und Barrierefreiheit
April 2025, Redaktion: Anna Dobert

Kontakt / Verkehrs- und Freiraumplanung:
Dipl.-Ing. Joachim Becker
040 8 55 99 20-22
j.becker@kompetent-barrierefrei.de

Kontakt / Quartiersentwicklung:
Dipl.-Ing. (FH) Architektin Sylvia Pille-Steppat
040 8 55 99 20-24
s.pille-steppat@kompetent-barrierefrei.de
