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„Was so eine kleine Kante ausmacht!“ Barrieren-Parcours beim Tag der Verkehrssicherheit 2023

Zusammen mit dem Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg (BSVH) bot das Kompetenzzentrum einen Blinden- und Rolli-Parcours zum Ausprobieren an.

Behinderungen entstehen nicht nur, aber wesentlich durch Barrieren. Baulich, digital... Barrieren lauern überall und machen uns schnell das Leben schwer, egal ob durch Schwerhörigkeit im Alter, das gebrochene Bein oder die Blindheit von Geburt an. Wer Barrierefreiheit zu einem frühzeitig und dauerhaft zu beachtenden Gestaltungsgrundsatz macht, schafft kostengünstig die Möglichkeit für umfassende Teilhabe. Wie lassen sich Barrieren vermeiden? Wie kann auf betrieblicher Ebene Barrierefreiheit vereinbart und sichergestellt werden? Darum ging es im interdisziplinären Seminar "Inklusion und Barrierefreiheit – Strategiekonzept mit Weitblick". Dieses führten unsere Kollegin Cornelia Zolghadri aus dem Bereich Hochbau und unser Kollege Wilfried Laudehr aus dem Bereich Information und Kommunikation als Referent*innen in Kooperation mit dem Hamburger Integrationsamt durch. 

Am 1. September 2023 trafen sie sich mit 13 (Schwerbehinderten-) Vertreter*innen aus den Bereichen öffentliche Verwaltung der FHH und dem Bund, Klinikbetrieben sowie der Privatwirtschaft im Haus für Barrierefreiheit. Dieses war als Veranstaltungsort gewählt worden, da es zentrale Anlaufstelle für Barrierefreiheit ist. Es bietet Veranstaltungsräume genauso wie eine informative Hilfsmittelausstellung sowie diverse Beratungsstellen für Fragen rund um die Barrierefreiheit.

Von 9:00 bis 16:30 Uhr tauschten sich die Teilnehmenden aus, erhielten fachlichen Input aus den Bereichen Bauliches und Digitales, nahmen an einer Demonstration Digitales teil und besuchten die im Haus ansässige Ausstellung. Das Seminar war durch eine fröhliche, aufgeschlossene Stimmung und intensive Mitarbeit der Teilnehmenden geprägt. Die Gruppe war interessiert und aktiv.  Durch die Aufteilung in Kleingruppen in der zweiten Tageshäfte konnte jede*r an allem teilnehmen.

Aus Sicht der Referentinnen war es eine wirklich gelungene Veranstaltung mit großem Wiederholungspotenzial!

Haben Sie Interesse an diesem oder einem ähnlichen Fortbildungsformat? Sprechen Sie uns gern an!

 

Ein Mann im Rollstuhl fährt Slalom um kleine Verkehrshütchen

Mit Langstock oder Rolli sicher unterwegs

Auf der Containerfläche des Hamburger Fischmarkts konnten Interessierte beim diesjährigen Aktionstag ausprobieren, wie es ist, sich seheingeschränkt oder "blind" mit dem Langstock zurechtzufinden und Hindernissen zu begegnen. Eine Mitarbeiterin aus dem BSVH stand für Fragen zur Orientierung von blinden Menschen bereit und erklärte die richtige Nutzung des Langstocks. Im zweiten Teil des Parcours galt es, im Rollstuhl sitzend einen Slalom mit Hindernishütchen und eine Kante aus Gehwegplatten zu meistern. „Diese Kante hat vielen Menschen ein Aha-Erlebnis beschert“, so Joachim Becker, im Kompetenzzentrum verantwortlich für den Beratungsbereich Verkehrs- und Freiraumplanung. Den Parcours im Rollstuhl passierend, konnten die Teilnehmenden selbst einmal erfahren, dass eine vermeintlich kleine Hürde ein selbstständig nahezu unüberwindbares Hindernis darstellt. Aus diesem Erlebnis ergaben sich gute Gespräche darüber, mit welchen Barrieren Menschen mit Behinderung im Hamburger Straßenverkehr tagtäglich konfrontiert sind. „Wir stellen immer wieder fest, wie wertvoll dieser Perspektivwechsel ist,“ erklärt Joachim Becker. „Diejenigen die solche Hindernisse einmal am eigenen Leib erlebt haben, entwickeln ein nachhaltiges Verständnis dafür, wie grundlegend wichtig das Thema Barrierefreiheit ist!“

Ein Mann im Rollstuhl versucht, eine Kante aus Gehwegplatten hochzufahren. Ein Mann in Warnweste hilft ihm, indem er den Rollstuhl schiebt. Ein zweiter Mann in Warnweste kommt hinzu.

Was ist der Tag der Verkehrssicherheit?

Der Tag der Verkehrssicherheit findet seit 2005 jedes Jahr am dritten Samstag im Juni statt. Er wurde vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) initiiert und soll auf die Bedeutung der Verkehrssicherheit im Alltag aufmerksam machen. Nach wie vor sterben pro Jahr rund 3.000 Menschen im Straßenverkehr. Der Aktionstag soll dazu beitragen, das zu ändern.