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Hamburg als fahrradfreundliche Stadt? Aber bitte barrierefrei!

Wir setzen uns für ein inklusives Verkehrskonzept ein

In den letzten Tagen (27. bis 28. April.) fand in Hamburg der 7. Nationale Radverkehrskongress statt – erstmals als digitale Veranstaltung. Andreas Scheuer (CSU), Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, erläuterte den Teilnehmenden Dienstag den nationalen Radverkehrsplan. Demnach soll Deutschland Fahrradland werden. Entsprechende Investitionen des Bunds sind geplant, um Radwege auszubauen und den Menschen Anreize zu schaffen, das Rad zu nutzen. So soll Radfahren Alltag statt Abenteuer werden. Auch Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) betonte, wie wichtig es sei, jetzt und zukünftig in der Planung und Gestaltung des Stadtraums die Infrastruktur für den Radverkehr prominent einzubeziehen. Beide Sprecher setzten auf ein gutes Miteinander zwischen Rad- und Autofahrern. Um dies zu ermöglichen, brauche es entsprechende Konzepte für die faire und sichere Nutzung des begrenzten Straßenraums. Auch die nahtlose Anbindung des Radverkehrs an den Öffentlichen Personennahverkehr kam zur Sprache.

Auf Bodenindikator abgestelle Fahrräder

Barrierefreiheit nicht vergessen!

Das sind alles wichtige, unterstützenswerte Pläne. Doch eine große Gruppe von Menschen stand dabei kaum im Fokus: die der Fußgänger*innen und Mobilitätseingeschränkten, die eben nicht mit dem Auto oder Rad unterwegs sind. Auch, weil viele von ihnen diese Möglichkeiten schlicht nicht haben. „Zu einer lebenswerten, inklusiven Stadt für alle gehört zwingend eine barrierefreie Infrastruktur“, so Dipl.-Ing. Joachim Becker, Berater im Bereich Verkehrs- und Freiraumplanung des Kompetenzzentrums für ein barrierefreies Hamburg. Nur dann gelingt ein faires, sicheres Miteinander in Hamburgs Verkehrsgeschehen.

Maßnahmen für ein sicheres Miteinander

Dass der Radverkehr für andere Verkehrsteilnehmende auch Gefahren mit sich bringt, wird oft übersehen. Ob es wild abgestellte Räder sind, die als Hindernisse in Fußwege hineinragen, oder fehlende Fußgängerüberwege auf sogenannten Fahrradstraßen. Hier sollten zum Beispiel klar gekennzeichnete Abstellflächen und sichere Überquerungsmöglichkeiten geschaffen werden. „Ein funktionierendes, attraktives Konzept für den Rad- und Fußverkehr sollte von Anfang an inklusiv gedacht werden“, erklärt Joachim Becker. „Wir unterstützen die Stadt gern dabei, die geplanten Verkehrskonzepte barrierefrei zu gestalten.“