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Geballte Kompetenz unter einem Dach: Eröffnung des Hauses für Barrierefreiheit

Nach langer Planungszeit und umfangreicher Sanierung war es am 22. September 2022 so weit: Zusammen mit Sozialsenatorin Melanie Leonhard feierten wir die Eröffnung des Hauses für Barrierefreiheit.

Nach dem Einzug aller Mietparteien ist das Haus am Alsterdorfer Markt 7 nun Beratungsstelle, Fortbildungszentrum und Ausstellungsort in einem. Es animiert zum Ausprobieren, fördert Teilhabe und soll zentraler Anlaufpunkt für Hamburger Bürger*innen, Unternehmen, Fachleute und Behörden beim Thema Barrierefreiheit sein. Als Leuchtturmprojekt leistet es einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu einer wirklich inklusiven Stadt Hamburg.

Haus für Barrierefreiheit Frontalansicht

Den Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes von 1898 mit rund 1000 Quadratmeter großen Fläche auf zwei Etagen realisierte die Evangelische Stiftung Alsterdorf. Entstanden sind helle Büros, Besprechungs- und Ausstellungsräume mit barrierefreier Ausstattung. In den Veranstaltungsräumen gibt es Induktionsschleifen für hörbeeinträchtigte Menschen und Monitore für Schriftdolmetschung. Die Waschräume haben abgesenkte Waschbecken und rollstuhlgerechte Toiletten.

Gäste im Garten des Hauses für Barrierefreiheit. Die meisten stehen, einige Rollstuhlfahrer. Ein Kameramann filmt.

Zahlreiche Gäste waren zur Eröffnungsfeier gekommen. Bei strahlendem Sonnenschein hatten sie sich im Garten hinter dem Haus versammelt und lauschten von dort den Redner*innen. Nach dem Grußwort von Frau Leonhard sprachen Ulrike Kloiber, Senatskoordinatorin für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, Hanne Stiefvater, Vorständin Evangelische Stiftung Alsterdorf, Heiko Kunert, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen e.V. und Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg, sowie Prof. Dr.-Ing Bernd Kritzmann, Vorstandsvorsitzender von Barrierefrei Leben e.V..

Sozialsenatorin Melanie Leonhard spricht zu den Gästen
Senatskoordinatorin Ulrike Kloiber übergibt Heike Clauss (Barrierefrei Leben), Heiko Kunert (BSVH) und Karola Sechtin (LAG) den "Leuchtturm für Inklusion"

Nach dem offiziellen Teil gab es für alle Gelegenheit zur Besichtigung des Hauses, Austausch und Geselligkeit. Dabei stellten sich die im Haus ansässigen Projekte und Institutionen in ihren Räumlichkeiten vor. Auch die Mitarbeitenden des Kompetenzzentrums gaben Einblicke in ihre verschiedenen Arbeitsbereiche. Vor dem Haus stellte der ÖPNV-Trainer der LAG sein Angebot an einem HVV-Bus ganz praktisch vor.

Die Veranstaltung wurde durch Schrift- und Gebärdendolmetschende begleitet. Außerdem wurden für Schwerhörige und Gehörlose Führungen durch das Haus für Barrierefreiheit angeboten, die von Gebärdensprachdolmetschenden übersetzt werden. Die Führungen wurden sehr gut angenommen.

Menschen vor einem HVV-BusZwei Bildschirme in einem Büro, auf denen verschiedene Präsentationen zu sehen sind Eine Gruppe Menschen hört einer Frau zu, neben ihr steht eine DGS-Dolmetscherin

Barrierefreiheit ist eine Grundvoraussetzung für gelungene Inklusion und ein selbstbestimmtes Leben aller Menschen – egal ob mit oder ohne Behinderung. Das Haus für Barrierefreiheit bündelt dazu Fachwissen, Beratungsangebote und Erfahrungen. Wir vom Kompetenzzentrum für ein barrierefreies Hamburg freuen uns besonders, dass mit dem Einzug in das Haus für Barrierefreiheit eine noch engere interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den verschiedenen ansässigen Projekten möglich wird. Das sind:

Das Beratungszentrum für technische Hilfen und Wohnraumanpassung des Vereins Barrierefrei Leben e.V.. Es präsentiert auf 600 Quadratmetern Modellküchen und -bäder, Wohn- und Pflegebereiche für Menschen mit Behinderung und Senior*innen. Ratsuchende können alles ausprobieren und testen, um herauszufinden, welche Hilfsmittel für sie am besten geeignet sind. Die Ausstellung und das individuelle Beratungsangebot richten sich vorwiegend an Hamburger Bürger*innen, steht aber auch Architekt*innen, Planenden, Wohnungsbaugesellschaften, öffentlichen Einrichtungen und der Gesundheitswirtschaft offen.

Die Hamburger Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) für behinderte Menschen. Ihr Angebot  im Haus für Barrierefreiheit umfasst

  • die Eigenständige unabhängige Teilhabeberatungsstelle (EUTB) für Menschen mit Behinderung, von Behinderung bedrohte Menschen und deren Angehörige,
  • ein Schulungs-und Trainingsprogramm für mobilitätseingeschränkte Menschen im Hamburger Öffentlichen Nahverkehr
  • und das Projekt Barrierefreie Arztpraxen.