Zum Inhalt springen

Erkundung von Barrieren in Großlohe

Gemeinsam mit Q8 Großlohe hatte das Kompetenzzentrum am Freitag, den 17. September 2021 zum Rundgang durch die Großsiedlung in Rahlstedt im Hamburger Nordosten eingeladen. Ziel war es, Hindernisse und Barrieren festzustellen und zu bewerten.

Alltagshürden im Blick

Am Rundgang nahmen Bewohner*innen mit und ohne Behinderungen teil sowie Vertretende der SAGA und ProQuartier, Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der Hamburger SPD-Bürgerschaftsfraktion, ebenso Kathi Wegner und Hanna van Ellen von Q8 Großlohe. Aus dem Kompetenzzentrum für ein barrierefreies Hamburg waren Joachim Becker und Sylvia Pille-Steppat dabei.

Gruppenbild der Teilnehmenden des Rundgangs, teils mit Rollator, Rollstuhl oder Langstock
Bild: © Q8 Großlohe

Der von Q8 vorbereitete Rundgang durch Großlohe Nord und Süd konzentrierte sich vor allem auf (halb)öffentliche Verkehrs- und Freiraumflächen. Das Team des Kompetenzzentrums hatte einen Rollstuhl, einen Rollator, einen Langstock und mehrere Simulationsbrillen (zur Simulation von Sehbehinderungen) mitgebracht. Die Teilnehmenden konnten diese ausprobieren und damit vorhandene Hindernisse für sich ganz neu erfahren und wahrnehmen. Joachim Becker und Sylvia Pille-Steppat beantworteten als Expert*innen für Barrierefreiheit Fragen, gaben Hinweise auf vorhandene Barrieren und informierten über mögliche bauliche Lösungsansätze.

Großlohe ist hauptsächlich eine in den 1960er und 70er Jahren entstandene Großsiedlung. Sie ist im Bereich der Verkehrs- und Freiraumflächen sehr in die Jahre gekommen. Auch war Barrierefreiheit zur Zeit des Baus kein Thema, das bewusst bedacht wurde. Dies machte auch der Rundgang deutlich. Die besichtigte Bushaltestelle ist vor allem durch den zu niedrigen Bordstein nicht barrierefrei, viele Querungen sind mit Rollator oder Rollstuhl kaum benutzbar. Auch Freiflächen und Spielplätze sind vor allem für Menschen im Rollstuhl häufig nicht zugänglich. Weitere Themen waren unzureichende Beleuchtung und kontrastarme Poller.

Joachim Becker resümiert: „Der Rundgang war eine schöne Veranstaltung! Ich empfinde es immer als sehr gewinnbringend, unsere fachliche Perspektive mit den Erfahrungen der betroffenen Menschen zusammenzubringen. Wir konnten uns austauschen und gemeinsam die hinderlichsten Barrieren in Großlohe feststellen.“

Aktuell erstellt das Team von Q8 in Abstimmung mit dem Kompetenzzentrum eine Dokumentation über den Rundgang. Außerdem werden Joachim Becker und das Team von Q8 gemeinsam am 20. Oktober im Regionalausschuss des Bezirksamts Wandsbek auf Einladung der CDU vom Rundgang berichten. Die festgestellten Themen werden weiter bearbeitet, z.B. ist geplant, mit der Stadtteilpolizistin die Gefährdungslage bei der Querung an der Stapelfelder Straße zu untersuchen.

Das Rahlstedter Wochenblatt berichtete ebenfalls vom Rundgang. Der Artikel ist hier in der E-Paper-Ausgabe vom 25.9.2021 auf Seite 5 zu finden.

Kontakt / Verkehrs- und Freiraumplanung:

Dipl.-Ing. Joachim Becker
040 8 55 99 20-22
j.becker@kompetent-barrierefrei.de

Joachim Becker, Verkehrs- und Freiraumplanung,  Kompetenzzentrum für ein barrierefreies Hamburg

Kontakt / Quartiersentwicklung:

Dipl.-Ing. (FH) Architektin Sylvia Pille-Steppat
040 8 55 99 20-24
s.pille-steppat@kompetent-barrierefrei.de

Sylvia Pille-Steppat, Quartiersentwicklung, Kompetenzzentrum für ein barrierefreies Hamburg