Dürfen wir vorstellen? Unsere neuen Kolleginnen im Gespräch
2024 war für uns im Kompetenzzentrum ein ganz besonderes Jahr: Wir sind ordentlich gewachsen! Gleich zwei neue Mitarbeiterinnen durften wir willkommen heißen: Rebecca Schulz, Fachbereich Information und Kommunikation, und Judith Müller, Fachbereiche Quartiersentwicklung und Freiraumplanung. Was die beiden motiviert, im Kompetenzzentrum für ein barrierefreies Hamburg zu arbeiten, was ihre Verbindung zu Hamburg ist und für welche Themen sie besonders brennen, das verraten sie im Interview.
Rebecca Schulz hat im Master Medientext und Medienübersetzung an der Universität Hildesheim studiert. Im Anschluss arbeitete sie fünf Jahre lang als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Übersetzungswissenschaft und Fachkommunikation der Universität Hildesheim. Dabei beschäftigte sie sich unter anderem mit Barrierefreier Kommunikation in Lehre und Forschung. Seit dem 1. Oktober 2024 ist Rebecca bei uns im Fachbereich Information und Kommunikation tätig.
Judith Müller hat an der HafenCity Universität Hamburg studiert und einen Master of Science in Stadtplanung. Seit dem 1. November 2024 ist sie bei uns an Bord und unterstützt die Fachbereiche Quartiersentwicklung und Freiraumplanung.
Liebe Rebecca, liebe Judith, wir freuen uns wirklich sehr, euch mit im Team zu haben! Nun seid ihr ja schon einige Wochen dabei. Was motiviert euch, im Kompetenzzentrum zu arbeiten?
Rebecca: Ich freue mich, das Thema Barrierefreiheit weiter voranzubringen und mein Wissen sinnstiftend einzusetzen. Dabei ist es mir wichtig, neben der Wissensvermittlung und Beratung auch selbst immer wieder die Möglichkeit zu haben, Neues zu lernen und mich weiterzubilden.
Judith: Mich treibt die Relevanz der Arbeit an. In Hamburg gibt es noch viel zu viele Barrieren, wo schon längst keine mehr sein dürften. Zusätzlich werden durch stetig neue Projekte und Innovationen immer wieder neue Hürden geschaffen. Motivierend ist für mich aber auch, dass das Kompetenzzentrum (im Folgenden abgekürzt: Koba) schon viel erreicht hat, und durch die geleistete Arbeit der letzten Jahre Gehör findet in der Stadt. Der Einblick in die vielen spannenden Projekte ist auch nicht zu unterschätzen.
Was hat euch in den ersten Wochen eurer Tätigkeit bei uns überrascht?
Judith: Wie vielfältig die einzelnen Projekte und Tätigkeiten in den verschiedenen Beratungsbereichen sein können sowie die Vielzahl an Projekten, in die das Koba schon involviert war und ist in den letzten Jahren.
Rebecca: Ja, das ist mir auch sofort aufgefallen! Ich mag vor allem die Schnittstellen unserer vier Bereiche. Ich beschäftige mich jetzt zum Beispiel mit Themen, von denen ich das anfangs nicht gedacht hätte, z.B. Autonomes Fahren. Die unterschiedlichen Kompetenzen der Kolleg*innen hier zusammenzubringen, ist sehr wertvoll für mich. Daraus nehme ich sehr viel mit. Die Kolleg*innen brennen so für das Thema Barrierefreiheit, was eine tolle Atmosphäre schafft.
Habt ihr in euren Bereichen ein besonderes Steckenpferd oder Lieblingsthema?
Judith: Das ist gar nicht so leicht zu beantworten, da die Stadtplanung so vielfältige Bereiche umfasst. Ein Thema ist jedoch der Umgang mit Nutzungskonflikten durch Flächendruck im öffentlichen Raum. Bis 2050 werden schätzungsweise zwei Drittel der Menschen in Städten leben. Schon heute gibt es viele Konflikte, da es ganz verschiedene Ansprüche an den öffentlichen Raum gibt. Diese werden in Zukunft eher verstärkt werden. Ich finde die aktuellen Trends und kreativen Lösungen im Umgang mit knappen Flächen, auch in Bezug auf Klimaschutz und -anpassung sehr spannend, insbesondere zum Beispiel die Multicodierung von Freiflächen oder neue Ansätze der vertikalen Nachverdichtung. Diese Ansätze bieten eine große Chance, lebendige öffentliche Räume für alle zu schaffen. Sie funktionieren aber nur, wenn die verschiedenen Interessen abgewogen werden und die Barrierefreiheit selbstverständlich von Anfang an in der Planung berücksichtigt wird, um spätere Konflikte in der Nutzung zu vermeiden.
Rebecca: Ich finde Sprache sehr wichtig. Sie ist das Mittel, um überhaupt kommunizieren zu können. Wir brauchen Sprache, im Geschriebenen oder Mündlichen, online und offline, um uns auszutauschen, zu informieren, an Diskursen teilnehmen zu können. Die Kommunikation kann durch verschiedene Barrieren erschwert oder sogar unmöglich gemacht werden. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz können viel dazu beitragen, Menschen mit Behinderung Teilhabe zu ermöglichen. Allerdings nur, wenn Angebote so gestaltet sind, dass sie an die Bedarfe der Menschen angepasst sind. Es ist mir wichtig, Barrierefreie Kommunikation ganzheitlich zu betrachten und die verschiedenen Zielgruppen im Blick zu haben. Ich beschäftige mich schon lange mit Themen wie Leichte Sprache, Einfache Sprache, Verständlichkeit und den Zielgruppen von Barrierefreier Kommunikation. Ich möchte Menschen dafür sensibilisieren, dass Kommunikation für viele Personengruppen nicht trivial ist, und Möglichkeiten aufzeigen, wie wir eine gelingende Kommunikation herstellen können.
Was ist eure Verbindung zu Hamburg?
Rebecca: Ich fand Hamburg schon immer faszinierend. Wir sind früher als Familie oft an die Nordsee in den Urlaub gefahren. Auf dem Weg dorthin haben wir fast immer Halt gemacht bei meiner Großtante und meinem Großonkel, die in Hamburg gelebt haben. Ich glaube, dass so meine Verbindung zu Hamburg entstanden ist.
Judith: Ich bin vor 6 Jahren aus Bonn für mein Studium nach Hamburg gezogen. Mittlerweile ist die Hansestadt meine Wahlheimat geworden, wobei ich das Rheinland ab und an natürlich auch vermisse.
Worauf freut ihr euch schon in 2025?
Judith: Ich freue mich darauf, tiefer in die verschiedenen Themen einsteigen zu können und viel Neues lernen zu dürfen. Außerdem natürlich auf spannende Projekte und Veranstaltungen!
Rebecca: Ich habe ganz viele Ideen für unseren Beratungsbereich und hoffe, dass ich viele davon nächstes Jahr angehen und umsetzen kann: neue Projekte, Schulungen, Aufträge, Veranstaltungen, Vorträge zum Beispiel. Ganz besonders freue ich mich schon auf den Fachtag für den Bereich von Willy und mir. Das wird toll!
Danke Rebecca und Judith für das Gespräch und die interessanten Antworten!
Das Gespräch führte Anna Dobert, Referentin Öffentlichkeitsarbeit.
Merken Sie sich den Termin gern schon vor: Unser Beratungsbereich Information und Kommunikation plant einen Fachtag am 7.5.2025, von 13-17 Uhr im Haus für Barrierefreiheit. Nähere Informationen zum Programm folgen mit der Einladung.